Tarte de Chare

Aus dem Mittelalter haben wir viele Rezepte überliefert bekommen, die noch heute in unseren Küchen ihre Verwendung finden. So werden auch in unserer hektischen Zeit gerne Pasteten gegessen. Das Wort „pasta“ kommt aus dem Griechischen und bedeutete im Mittelalter „Teig“. Daraus wurde „pastata“, die für „ein in Teig gehülltes Fleischgericht stand“. Wie die Menschen auf die Idee kamen, Gemüse, Fleisch oder Fisch mit Teig zu umhüllen, weiß man heute nicht. Der Name verrät uns aber, dass dieses Gericht aus der französischen Küche stammt. Wohl wurde Pastete in Frankreich erfunden.

Die Pasteten wurden im Mittelalter mit verschiedensten Lebensmitteln gefüllt – höchstwahrscheinlich mit Gemüse, Fleisch, Fisch, Obst in schlechter Qualität – und auf den Straßen an arme Leute verkauft. Reiche Herrschaft konnte sich Pasteten gefüllt mit kostbarsten Zutaten: Mandeln, Feigen, Datteln und gewürzt mit teuersten Gewürzen: Zimt, Ingwer und Safran leisten.

Zutaten:
Schweinefleisch
Selchfleisch
Mark
Eier
Mehl
Butter
etwas gesalzenes Eiswasser
Pinienkerne, Rosinen, DattelnGewürze: Salz, Pfeffer, Ingwer, Zimt, Zucker, Safran (am Besten spanischer Safran oder iranischer Safran)

Anbei finden Sie das Rezept für die Fleischtorte aus einem englischen Kochbuch des 15. Jahrhunderts (British Museum London, Harleian Manuscript 279) stammend. Dieses Rezept enthält keine Mengenangaben, was natürlich für die Größe der Pastetenform wichtig ist. Deswegen sollte man selbst nach eigenem Gefühl über die Mengen entscheiden. Das Fleisch wird durch den Fleischwolf faschiert. Auf 125 g Fleisch nimmt man 1 Ei. Die anderen Zutaten werden nach eigenem Geschmack hinzugefügt. Um einen guten Geschmack zu bekommen sollte man aber an Gewürzen nicht sparen.

Teig:
Den Pastetenteig bereitet man aus Mehl und Butter bzw. Nierenfett, die zu gleichen Teilen genommen werden. Hierzu kommt etwas gesalzenes Eiswasser und den Tei lässt man für 2 Stunden im Kühlschrank stehen.

„Nimm frisches Schweinefleisch, hacke es und mahle es in einem Mörser; und gib es in ein sauberes Gefäß; und nimm das Weiße und das Gelbe von Eiern und schlage es in ein Gefäß durch ein Sieb und vermische das Schweinebrät damit; dann nimm Pinienkerne, Rosinen aus Korinth und brate sie in frischem Fett und gib dazu gemahlenen Pfeffer und Ingwer, Zimt, Zucker, Safran (Safran nimmt man entweder in Pulverform oder ganze Stempelfäden) und Salz und gib es dazu (zum Fleisch) und tu es auf einen Pastetenteig und leg einen dünnen Teigdeckel darauf mit Pinienkernen, gehackten Datteln, gewürfeltem Selchfleisch und gehacktem Mark und lass es backen, bis es fertig ist, und serviere es so“.