Die persische Küche zählt zu den ältesten und raffiniertesten Kochkünsten der Welt. Mit ihrer jahrtausendealten Geschichte und ihren vielfältigen Aromen verzaubert sie Gaumen auf der ganzen Welt. Im Herzen dieser kulinarischen Tradition steht ein Gewürz, das wie kein anderes die Essenz persischer Kochkunst verkörpert: Safran, das „rote Gold“ des Orients.

Kaum ein anderes Gewürz ist so eng mit der persischen Identität verbunden und prägt gleichzeitig so maßgeblich den Charakter der iranischen Küche wie Safran.
In diesem Artikel nehmen wir dich mit auf eine kulinarische Reise durch die Welt der persischen Safranküche. Du erfährst, warum Safran in der iranischen Küche so bedeutend ist, wie er traditionell verwendet wird und welche klassischen Gerichte ohne dieses edle Gewürz undenkbar wären. Tauche mit uns ein in die faszinierende Verbindung zwischen dem kostbarsten Gewürz der Welt und einer der ältesten Kulturen der Menschheit.
Wusstest du?
Der Iran produziert heute mehr als 90% des weltweiten Safrans. In der Region um Mashhad im Osten des Landes wird der meiste Safran angebaut – ein Anbau, der bereits vor Jahrtausenden begann. Die Qualität des iranischen Safrans gilt weltweit als die beste und seine Färbekraft als die intensivste.
Die Geschichte des Safrans in Persien
Die Verbindung zwischen Safran und dem alten Persien, dem heutigen Iran, reicht weit in die Geschichte zurück. Bereits vor mehreren tausend Jahren wurde das kostbare Gewürz in der Region kultiviert und fand seinen Weg in die königlichen Küchen des persischen Reiches.

Persische Könige trugen mit Safran gefärbte Gewänder und Schuhe als Symbol ihres Reichtums und ihrer Macht. Das Gewürz war so wertvoll, dass es mit Gold aufgewogen wurde und als Zahlungsmittel diente. In der persischen Literatur und Poesie wird Safran oft als Symbol für Schönheit, Liebe und Wohlstand verwendet.
Mehr als nur ein Gewürz, war Safran für die Perser ein multifunktionales Wundermittel: Er diente als Heilmittel, Farbstoff, Parfüm und natürlich als kulinarische Zutat. Die Wertschätzung für Safran hat sich über die Jahrhunderte bis in die moderne iranische Gesellschaft erhalten, wo das Gewürz nach wie vor einen besonderen Stellenwert genießt.
Grundlagenwissen
In unserem ausführlichen Grundlagenartikel Safran – Was ist das eigentlich? findest du alle wichtigen Informationen zu diesem faszinierenden Gewürz.
Safran in der persischen Küche: Mehr als nur Farbe und Aroma
In der persischen Küche ist Safran nicht nur ein Gewürz – er ist ein essentieller Bestandteil der kulinarischen Identität. Seine Rolle geht weit über das bloße Würzen hinaus; er verleiht Gerichten ihre charakteristische goldgelbe Farbe, einen unverwechselbaren Duft und einen subtilen, aber unverkennbaren Geschmack.

Die Perser haben eine besondere Technik entwickelt, um das Maximum aus dem kostbaren Gewürz herauszuholen. Typischerweise werden die Safranfäden zunächst im Mörser zu feinem Pulver zermahlen und dann in heißem Wasser aufgelöst. Diese konzentrierte Safranessenz wird dann den Speisen zugegeben – eine Methode, die sowohl den Geschmack als auch die Farbe optimal zur Geltung bringt.
Anders als in manchen westlichen Küchen, wo Safran oft als Luxuszutat gilt, ist er in der iranischen Küche ein alltägliches, wenn auch hochgeschätztes Element. Keine festliche Tafel und kaum ein traditionelles Gericht ist ohne den Einsatz von Safran denkbar. Er symbolisiert Gastfreundschaft, Wohlstand und die Liebe zum Detail, die die persische Kochkunst auszeichnet.
Safran richtig zubereiten – die persische Methode
Um Safran nach persischer Art zuzubereiten, zermahle eine Prise Safranfäden (etwa 15-20 Fäden) in einem kleinen Mörser zu feinem Pulver. Gib das Pulver in eine kleine Tasse und übergieße es mit 2-3 Esslöffeln heißem (nicht kochendem) Wasser. Lasse die Mischung mindestens 10 Minuten ziehen, bis sich eine intensive goldorangene Farbe entwickelt hat. Diese Safranesssenz (in Persisch „Dam Kardeh“) kannst du nun deinen Gerichten zugeben.
Klassische persische Gerichte mit Safran
Die persische Küche ist reich an Gerichten, in denen Safran eine Hauptrolle spielt. Nachfolgend stelle ich dir einige der bekanntesten vor, die du unbedingt einmal probieren solltest:
1. Tschelo Kabab – Das Nationalgericht

Tschelo Kabab gilt als das Nationalgericht des Iran und ist ein Paradebeispiel für die Verwendung von Safran in der persischen Küche. Es besteht aus gegrilltem Fleisch (meist Lamm, Rind oder Huhn) und wird mit Safranreis serviert.
Für die Zubereitung wird das Fleisch in einer Marinade aus Zwiebeln, Knoblauch, Joghurt, Limonensaft, Salz und – ganz wichtig – Safran eingelegt. Der Safran verleiht dem Fleisch nicht nur seinen charakteristischen Geschmack, sondern auch eine leicht goldene Färbung. Nach dem Grillen wird das Fleisch mit Duftreis serviert, wobei ein Teil des Reises mit Safranessenz vermischt wird, um die typische gelbe Farbe zu erhalten.
2. Persischer Safranreis (Tschelo)
Persischer Reis ist weit mehr als nur eine Beilage – er ist eine Kunst für sich. Die traditionelle Zubereitung von Safranreis (Tschelo) ist ein aufwändiger Prozess, der viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert.
Der Langkornreis wird zunächst in Salzwasser vorgekocht und dann schichtweise in einen Topf gegeben. Eine kleine Menge des Reises wird mit Safranessenz vermischt und beiseite gestellt. Der Topfboden wird mit Öl oder Butter bestrichen, manchmal werden auch Brot- oder Kartoffelscheiben hineingelegt. Darauf kommt der weiße Reis, der dann auf niedriger Hitze gedämpft wird.
Während des Kochens bildet sich am Boden eine knusprige goldene Kruste, die als „Tahdig“ bezeichnet wird und als besondere Delikatesse gilt. Zum Servieren wird der Reis auf eine Platte gestürzt und mit dem gelben Safranreis dekorativ bestreut.

Geschmacksexperte
Möchtest du wissen, was Safran seinen einzigartigen Geschmack verleiht? In unserem Artikel Was gibt Safran seinen einzigartigen Geschmack? findest du tiefere Einblicke in die Aromakomponenten dieses faszinierenden Gewürzes.
3. Joojeh Kabab (Safran-Hühnchen)
Joojeh Kabab (oder Dschudsche Kabab) ist ein beliebtes Grillgericht aus der persischen Küche, bei dem Hühnchenstücke in einer Marinade aus Safran, Limettensaft, Joghurt und Zwiebeln eingelegt und dann auf Spießen gegrillt werden.
Der Safran verleiht dem Hähnchenfleisch nicht nur eine wunderschöne goldgelbe Farbe, sondern auch ein unverwechselbares Aroma. Joojeh Kabab wird traditionell mit Safranreis und gegrillten Tomaten serviert und ist besonders bei festlichen Anlässen und Familienfeiern ein Highlight auf dem persischen Esstisch.
4. Fesenjan (Granatapfel-Walnuss-Eintopf)
Fesenjan (oder Chorescht-e Fesendschan) ist ein köstlicher Eintopf aus der persischen Küche, der Huhn oder Ente in einer Soße aus gemahlenen Walnüssen und Granatapfelsirup kombiniert. Obwohl Safran nicht immer in den Grundrezepten enthalten ist, fügen viele persische Köche eine Prise Safran hinzu, um dem Gericht zusätzliche Tiefe und Komplexität zu verleihen.
Die Kombination aus der säuerlichen Note des Granatapfels, der nussigen Tiefe der Walnüsse und dem blumigen Aroma des Safrans macht Fesenjan zu einem Fest der Sinne und zeigt das Verständnis der persischen Küche für komplexe Geschmacksharmonien.
5. Baghali Polo (Reis mit Dill und Saubohnen)

Baghali Polo ist ein traditionelles persisches Reisgericht, das mit frischem Dill und Saubohnen zubereitet wird. Obwohl die grünen Komponenten dem Gericht seine Hauptcharakteristik verleihen, spielt auch hier Safran eine wichtige Rolle.
Eine kleine Menge Reis wird mit Safranessenz gemischt und entweder durch den restlichen Reis gehoben oder – häufiger – als Dekoration obenauf gegeben. So entsteht der für die persische Küche typische Kontrast zwischen dem grünen Dill und dem goldgelben Safranreis. Baghali Polo wird oft mit Lammkoteletts serviert und ist besonders im Frühling ein beliebtes Gericht.
6. Schirin Polo (Süßer Reis)
Schirin Polo ist ein süßes Reisgericht, das besonders bei Feierlichkeiten serviert wird. Es besteht aus Duftreis, der mit Safran, Berberitzen, süßen Orangenschalen, Rosinen, Mandeln, Pistazien und manchmal Karotten zubereitet wird.
Der Safran verleiht dem Gericht nicht nur seine charakteristische Farbe, sondern harmoniert auch perfekt mit den süßen und fruchtigen Komponenten. Schirin Polo wird traditionell als Kontrast zu deftigem Fleisch gereicht und zeigt die für die persische Küche typische Vorliebe für süß-herzhaft Kombinationen.
7. Scholeh Zard (Safran-Reispudding)
Scholeh Zard ist ein traditioneller persischer Reispudding, der mit Safran, Rosenwasser und Zimt zubereitet wird. Diese süße Nachspeise hat eine leuchtend gelbe Farbe, die sie dem großzügigen Einsatz von Safran verdankt.
Der Pudding wird oft mit Zimt, Mandelsplittern und Pistazien verziert und sowohl warm als auch kalt serviert. Scholeh Zard ist besonders während religiöser Feste wie Muharram oder im Ramadan beliebt und wird oft als Almosen (Nazri) zubereitet und an Freunde, Familie und Bedürftige verteilt.

Süße Inspirationen
Wenn du mehr süße Safran-Kreationen entdecken möchtest, wirf einen Blick auf unseren Artikel Süße Goldstücke: Verlockende Safran-Desserts mit weiteren köstlichen Rezeptideen.
Die Symbolik von Safran in der persischen Kultur
Safran ist in der persischen Kultur weit mehr als nur ein Gewürz. Er trägt eine tiefe Symbolik, die sich in verschiedenen Aspekten des iranischen Lebens widerspiegelt.

In der persischen Tradition steht Safran für:
- Wohlstand und Reichtum: Der hohe Preis des Safrans macht ihn zu einem Symbol für materiellen Wohlstand. Die goldene Farbe des Gewürzes wird zudem mit Gold und damit mit Reichtum assoziiert.
- Freude und Glück: Die lebendige, sonnige Färbung, die Safran verleiht, wird mit Glück und positiver Energie in Verbindung gebracht.
- Heilung und Gesundheit: In der traditionellen persischen Medizin wird Safran verschiedenen heilenden Eigenschaften zugeschrieben, darunter stimmungsaufhellende, schmerzlindernde und verdauungsfördernde Wirkungen.
- Spiritualität: Die goldene Farbe des Safrans hat auch eine spirituelle Bedeutung und wird mit göttlichem Licht und Erleuchtung assoziiert.
- Gastfreundschaft: Die Verwendung von Safran in Gerichten, die Gästen serviert werden, ist ein Zeichen besonderer Wertschätzung und Großzügigkeit.
Diese vielfältigen symbolischen Bedeutungen erklären, warum Safran in der persischen Küche so allgegenwärtig ist und warum er bei Feierlichkeiten, religiösen Zeremonien und besonderen Anlässen eine so wichtige Rolle spielt.
Persische Kochtechniken: Die Kunst, Safran optimal zu nutzen
Die persische Küche hat über Jahrtausende hinweg einzigartige Techniken entwickelt, um das kostbare Safrangewürz optimal zu nutzen und sein volles Aroma zu entfalten. Diese Methoden sind ein wesentlicher Bestandteil der persischen Kochkunst und tragen maßgeblich zu ihrem unverwechselbaren Charakter bei.

Die Dam-Methode
Die wichtigste persische Technik zur Zubereitung von Safran ist die sogenannte „Dam“-Methode (persisch für „Atmen“ oder „Ziehen lassen“). Hierbei werden die Safranfäden zunächst im Mörser zu feinem Pulver zermahlen und dann mit ein wenig heißem Wasser übergossen. Das Ganze wird dann etwa 10-15 Minuten ziehen gelassen.
Durch diese Methode werden die wasserlöslichen Farbstoffe und Aromen des Safrans optimal extrahiert, was zu einer intensiveren Farbe und einem reicheren Geschmack führt. Die konzentrierte Safranessenz, die dabei entsteht, kann dann gezielt eingesetzt werden, um Gerichten Farbe und Aroma zu verleihen.
Schichtweise Aromatisierung
Ein weiteres Merkmal der persischen Safranküche ist die schichtweise Aromatisierung. Anstatt den gesamten Reis oder das gesamte Gericht mit Safran zu würzen, wird oft nur ein Teil damit aromatisiert und dann mit dem Rest vermischt oder als Dekoration verwendet.
Diese Technik hat nicht nur ästhetische Vorteile, sondern ist auch wirtschaftlich sinnvoll, da sie den Verbrauch des teuren Gewürzes reduziert. Gleichzeitig schafft sie interessante geschmackliche Kontraste innerhalb des Gerichts.
Traditionelle persische Safrantechnik
In der traditionellen persischen Küche wird Safran fast nie direkt in die Speisen gegeben, sondern immer zuerst als Konzentrat vorbereitet. Dieses Vorgehen ist nicht Sparsamkeit, sondern wird traditionell so gemacht, weil es einen zu intensiven Safrangeschmack verhindert und das Aroma gleichmäßiger verteilt.
Safran und Hitze
Die persische Küche hat ein feines Gespür dafür entwickelt, wann im Kochprozess Safran am besten hinzugefügt wird. Bei langem Garen wird er oft erst gegen Ende zugegeben, um sein flüchtiges Aroma zu bewahren. Bei der Zubereitung von Reis wird die Safranessenz typischerweise hinzugefügt, nachdem der Reis bereits gar ist und dann noch eine Weile zieht.
Diese Sensibilität für den richtigen Zeitpunkt der Safranbeigabe zeigt das tiefe Verständnis der persischen Köche für die Eigenschaften dieses besonderen Gewürzes und ihren Respekt für sein komplexes Aroma.
Die besten persischen Safranrezepte zum Selbermachen
Möchtest du die Welt der persischen Safranküche in deiner eigenen Küche entdecken? Hier sind zwei klassische Rezepte, die du zu Hause relativ einfach nachkochen kannst.
Persischer Safranreis (Tschelo)

Zutaten:
- 500 g Langkornreis (idealerweise Basmati)
- 2 EL Salz
- 6-7 Tassen Wasser
- 3 EL Pflanzenöl
- 1/2 TL Safranfäden, gemahlen
- 3 EL heißes Wasser
- 25 g Butter
Zubereitung:
- Den Reis mehrmals gründlich mit warmem Wasser waschen, bis das Wasser klar ist.
- Das Wasser mit dem Salz in einem großen Topf zum Kochen bringen.
- Den gewaschenen Reis hinzugeben und ca. 8-9 Minuten bissfest kochen (etwa alle 2 Minuten umrühren).
- Den Reis in ein Sieb gießen und gut abtropfen lassen.
- 3 EL Öl in einen Topf geben und den Reis vorsichtig hineinschichten (nicht umrühren!).
- Mit einem Kochlöffelstiel 5-6 Löcher in den Reis stechen, damit der Dampf entweichen kann.
- Den Topfdeckel mit einem Küchentuch umwickeln (das Tuch fängt den Kondenswassertropfen auf) und den Topf abdecken.
- Bei sehr niedriger Hitze 30-40 Minuten dünsten lassen.
- In der Zwischenzeit die gemahlenen Safranfäden mit dem heißen Wasser in einer kleinen Schüssel mischen und beiseite stellen.
- Wenn der Reis fertig ist, etwa 5 EL davon in eine separate Schüssel geben, das Safranwasser hinzufügen und gut vermischen.
- Den weißen Reis auf einer Servierplatte anrichten und mit dem gelben Safranreis dekorieren.
- Die Butter in einer kleinen Pfanne schmelzen und über den Reis träufeln.
Tipp: Für einen authentischen persischen Reis solltest du versuchen, eine knusprige Kruste (Tahdig) am Boden des Topfes zu erzeugen. Dafür kannst du vor dem Einfüllen des Reises den Topfboden mit dünnen Brotscheiben oder Kartoffelscheiben auslegen. Diese werden dann knusprig und goldbraun.
Joojeh Kabab (Persisches Safran-Hühnchen)
Zutaten:
- 1 kg Hühnerbrust oder -schenkel, in Würfel geschnitten
- 1 große Zwiebel, in feine Ringe geschnitten
- 3 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1/2 TL Safranfäden, gemahlen
- 2 EL heißes Wasser
- 200 g griechischer Joghurt
- Saft von 2 Limetten
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Salz
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer
Zubereitung:
- Die gemahlenen Safranfäden mit dem heißen Wasser in einer kleinen Schüssel mischen und 10-15 Minuten ziehen lassen.
- In einer großen Schüssel Zwiebeln, Knoblauch, Joghurt, Limettensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer vermischen.
- Die Safranessenz hinzufügen und gut vermischen.
- Die Hühnerstücke in die Marinade geben und gut umrühren, damit alle Stücke bedeckt sind.
- Die Schüssel abdecken und mindestens 4 Stunden, idealerweise über Nacht, im Kühlschrank marinieren lassen.
- Die marinierten Hühnerstücke auf Grillspieße stecken.
- Bei mittlerer bis hoher Hitze grillen, bis das Huhn durchgegart und außen leicht knusprig ist (ca. 10-15 Minuten, je nach Größe der Stücke).
- Mit Safranreis, gegrillten Tomaten und frischen Kräutern servieren.
Tipp: Wenn du keinen Grill hast, kannst du die Spieße auch im Ofen bei 200°C (Umluft) für ca. 20-25 Minuten backen. Wende sie nach der Hälfte der Zeit.
Safran in der mediterranen Küche
Safran wird nicht nur in der persischen Küche verwendet. Entdecke auch seine Rolle in der mediterranen Küche in unserem Artikel Focaccia mit Safran – Genieße die italienische Küche.
Safran in der modernen persischen Küche
Die persische Küche hat sich über die Jahrhunderte weiterentwickelt und angepasst, doch die zentrale Rolle des Safrans ist unverändert geblieben. Auch in der modernen iranischen Küche, sowohl in Restaurants als auch in Privathaushalten, ist Safran nach wie vor ein unverzichtbares Element.

In der Diaspora haben iranische Köche begonnen, persische Kochtechniken und Aromen mit lokalen Zutaten und Einflüssen zu verbinden, was zu spannenden Fusionsgerichten geführt hat. Doch selbst in diesen innovativen Kreationen bleibt Safran oft ein zentraler Bestandteil – ein Stück kulinarische Heimat und Identität.
Gleichzeitig hat die Globalisierung dazu geführt, dass die persische Safranküche über die Grenzen des Iran hinaus bekannt und geschätzt wird. Persische Restaurants in aller Welt machen die feinen Aromen und raffinierten Techniken dieser Küche einem breiteren Publikum zugänglich, wobei Safran oft als ihr unverwechselbares Markenzeichen dient.
Qualität und Herkunft: Der beste Safran für persische Gerichte
Für authentische persische Gerichte ist die Qualität des verwendeten Safrans von entscheidender Bedeutung. Wie bereits erwähnt, gilt iranischer Safran als der beste der Welt, besonders jener aus der Region um Mashhad im Osten des Landes.

Beim Kauf von Safran für persische Gerichte solltest du auf folgende Qualitätsmerkmale achten:
- Farbe: Hochwertige Safranfäden haben eine intensive, tiefrot bis dunkelrote Farbe. Je blasser oder mit orangefarbenen/gelben Teilen durchsetzt, desto geringer ist in der Regel die Qualität.
- Duft: Guter Safran hat einen kräftigen, charakteristischen Duft, der oft als honigartig mit einem Hauch von Heu oder Metall beschrieben wird.
- Form: Qualitativ hochwertiger Safran besteht aus ganzen, langen Fäden (den Narben der Safranblüte). Diese sollten an einem Ende breiter sein und sich nach oben hin verjüngen.
- Feuchtigkeit: Die Fäden sollten trocken sein, aber nicht zu brüchig. Ist der Safran zu feucht, kann er schimmeln.

Kaufberatung
Erfahre mehr über den Kauf von hochwertigem Safran in unserem ausführlichen Artikel Safran kaufen: Wie du vermeidest, Opfer eines Betrugs mit gefälschtem Safran zu werden.
Fazit: Safran – die goldene Seele der persischen Küche
Safran ist weit mehr als nur ein Gewürz in der persischen Küche – er ist ihre goldene Seele, ein kulinarisches Erbe, das Jahrtausende überdauert hat. Von den königlichen Tafeln des antiken Persiens bis zu den modernen Küchen des heutigen Iran hat Safran die persische Kochkunst geprägt und ihr unverwechselbaren Charakter verliehen.
Die Verbindung zwischen Safran und der persischen Kultur geht über das rein Kulinarische hinaus. Das Gewürz symbolisiert Reichtum, Wohlbefinden und Gastfreundschaft – zentrale Werte der iranischen Gesellschaft. In jedem Körnchen Safranreis, in jedem Stück saftig-goldenem Joojeh Kabab und in jeder Schale leuchtend gelbem Scholeh Zard spiegelt sich diese tiefe kulturelle Bedeutung wider.
Die persische Küche hat über die Jahrhunderte hinweg einzigartige Techniken entwickelt, um das kostbare Gewürz optimal zu nutzen und sein volles Aroma zu entfalten. Diese Methoden, wie die Dam-Technik oder die schichtweise Aromatisierung, zeugen von dem tiefen Verständnis und Respekt, den die persische Kultur diesem edlen Gewürz entgegenbringt.
Wenn du die persische Küche in deiner eigenen Küche entdecken möchtest, ist Safran dein wichtigster Begleiter. Mit ein wenig Übung und den richtigen Techniken kannst du den Zauber der persischen Safranküche nach Hause bringen und ein Stück der reichen kulinarischen Tradition des Iran erleben.

Häufig gestellte Fragen zur persischen Safranküche
Warum ist Safran in der persischen Küche so wichtig?
Safran ist aus mehreren Gründen in der persischen Küche von zentraler Bedeutung. Historisch gesehen war Persien eines der ersten Anbaugebiete für Safran, wodurch sich eine lange kulinarische Tradition entwickeln konnte. Das Gewürz verleiht den Gerichten nicht nur ihre charakteristische goldgelbe Farbe und ihr unverwechselbares Aroma, sondern hat auch eine symbolische Bedeutung, die mit Wohlstand, Glück und Gastfreundschaft verbunden ist. In der persischen Kultur ist Safran zudem für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt und wird traditionell auch als Heilmittel eingesetzt.
Kann ich persische Gerichte auch ohne Safran zubereiten?
Technisch gesehen kannst du persische Gerichte ohne Safran zubereiten, aber sie werden nicht den authentischen Geschmack und die charakteristische Farbe haben, die für die persische Küche typisch sind. Der einzigartige, leicht bittere und honigartige Geschmack von Safran ist durch kein anderes Gewürz zu ersetzen. Wenn du aus Kostengründen oder wegen mangelnder Verfügbarkeit auf Safran verzichten musst, kannst du für die Farbe (nicht für den Geschmack) Kurkuma verwenden. Bedenke jedoch, dass für die meisten persischen Gerichte nur eine kleine Menge Safran benötigt wird, die über einen langen Zeitraum verwendet werden kann, was die Anschaffung dieses kostbaren Gewürzes trotz des hohen Preises oft rentabel macht.
Wie bereitet man Safran nach persischer Art zu?
In der persischen Küche wird Safran fast nie direkt in die Speisen gegeben, sondern immer zuerst als Konzentrat vorbereitet. Dafür werden die Safranfäden (etwa 15-20 Fäden) in einem Mörser zu feinem Pulver zermahlen und dann mit 2-3 Esslöffeln heißem (nicht kochendem) Wasser übergossen. Diese Mischung lässt man mindestens 10 Minuten ziehen, bis sich eine intensive goldorangene Farbe entwickelt hat. Die so entstandene Safranessenz (auf Persisch „Dam Kardeh“) wird dann den Gerichten zugegeben. Diese Methode extrahiert optimal die Farb- und Aromastoffe und erlaubt eine gleichmäßigere Verteilung des Gewürzes im Gericht.
Welche persischen Gerichte mit Safran eignen sich für Anfänger?
Für Einsteiger in die persische Küche eignen sich besonders gut Joojeh Kabab (Safran-Hühnchen) und einfacher Safranreis. Joojeh Kabab erfordert keine komplizierten Techniken – du marinierst einfach Hühnerstücke in einer Safran-Joghurt-Marinade und grillst sie dann. Auch persischer Safranreis ist relativ unkompliziert, insbesondere wenn du auf die anspruchsvolle Tahdig-Kruste verzichtest und dich zunächst auf den Basisprozess konzentrierst. Eine weitere anfängerfreundliche Option ist Scholeh Zard (Safran-Reispudding), ein süßes Dessert, das mit Reis, Safran, Zucker und Rosenwasser zubereitet wird.
Woher bekomme ich authentischen iranischen Safran?
Authentischen iranischen Safran kannst du in spezialisierten Gewürzläden, persischen oder orientalischen Lebensmittelgeschäften oder online bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen. Achte beim Kauf auf Qualitätsmerkmale wie intensive dunkelrote Farbe, einen kräftigen Duft und lange, gleichmäßige Fäden. Ein guter iranischer Safran sollte frei von gelben oder weißen Teilen sein. Leider gibt es auf dem Markt viele Fälschungen, daher ist es ratsam, nur bei seriösen Quellen zu kaufen und im Zweifelsfall lieber etwas mehr für garantiert echten Safran zu bezahlen. Besonders vorsichtig solltest du bei gemahlenem Safran sein, da dieser leichter zu fälschen ist.
Wie lagere ich Safran richtig?
Um die Qualität und das Aroma deines Safrans so lange wie möglich zu erhalten, solltest du ihn kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahren. Ideale Behälter sind luftdichte Glas- oder Metallbehälter, die vor Feuchtigkeit, Licht und Luft schützen. Manche persischen Köche bewahren ihren Safran sogar im Kühlschrank oder Gefrierschrank auf, um seine Haltbarkeit zu verlängern. Richtig gelagert kann Safran sein Aroma über mehrere Jahre bewahren, wobei frischerer Safran immer intensivere Aromen und Farben liefert. Achte darauf, Safran nicht in der Nähe von stark riechenden Gewürzen zu lagern, da er fremde Gerüche aufnehmen kann.