Safran – das teuerste Gewürz der Welt. Ein Gramm hochwertiger Safranfäden kostet zwischen 15 und 30 Euro, und für viele Hobbyköche ist das schlichtweg zu viel. Die gute Nachricht: Es gibt durchaus Alternativen, die zumindest teilweise ähnliche Eigenschaften mitbringen. Aber seien wir ehrlich – den einzigartigen Geschmack von echtem Safran kann nichts vollständig ersetzen. Dennoch gibt es Gewürze und Zutaten, die dir helfen, deine Gerichte mit ähnlicher Farbe und interessanten Aromen zu verfeinern, ohne dein Budget zu sprengen.

In diesem Artikel zeigen wir dir, welche günstigen Alternativen es gibt, wofür sie sich am besten eignen und was du realistisch von ihnen erwarten kannst. Denn ob für Paella, Risotto oder orientalische Reisgerichte – manchmal geht es einfach um die Farbe, manchmal um das Aroma, und manchmal um beides.
Warum ist Safran überhaupt so teuer?
Bevor wir uns den Alternativen widmen, solltest du verstehen, warum Safran so kostspielig ist. Die Antwort liegt in der aufwendigen Handarbeit: Für ein einziges Gramm Safran benötigst du etwa 150 bis 200 Safranblüten, aus denen jeweils nur drei winzige Narben von Hand gepflückt werden müssen. Diese Arbeit geschieht meist in den frühen Morgenstunden, wenn die Blüten frisch aufgegangen sind.
Hinzu kommt, dass der Safrankrokus nur einmal im Jahr für wenige Wochen blüht. Die Ernte und Verarbeitung sind extrem zeitintensiv – für ein Kilogramm Safrangewürz werden etwa 85.000 bis 250.000 Blüten benötigt. Diese Kombination aus Handarbeit, geringer Ausbeute und kurzer Erntezeit macht Safran zum teuersten Gewürz der Welt.
💡 Wusstest du schon?
Ein Hektar Safranfeld kann über 40.000 Euro erwirtschaften – das ist etwa 16-mal mehr als bei Zuckerrüben! Deutschland produziert inzwischen auch eigenen Safran, vor allem in der Pfalz, Brandenburg und auf der Schwäbischen Alb. Deutscher Bio-Safran ist zwar noch teurer, aber du unterstützt damit regionale Produzenten und erhältst absolut rückverfolgbare Qualität.
Die Top 8 günstigen Safran-Alternativen im Überblick
Keine der folgenden Alternativen kann Safran vollständig ersetzen – weder geschmacklich noch aromatisch. Aber sie können dir helfen, bestimmte Eigenschaften von Safran zu imitieren, sei es die leuchtend gelbe Farbe oder ein interessanter Geschmack. Schauen wir uns die wichtigsten Optionen an.

1. Kurkuma (Gelbwurz) – Der Klassiker unter den Safran-Ersatzgewürzen

Kurkuma ist die mit Abstand bekannteste und am häufigsten verwendete Safran-Alternative. Das liegt vor allem an seiner intensiven goldgelben Farbe, die dem Farbton von Safran verblüffend ähnelt. Kurkuma gehört zur Familie der Ingwergewächse und wird oft als „indischer Safran“ bezeichnet – allerdings ist der Geschmack völlig anders.
Geschmack: Kurkuma schmeckt mild-würzig, leicht bitter und etwas erdig. Der Geschmack ist deutlich intensiver als der von Safran und hat einen charakteristischen, leicht brennenden Nachgeschmack. Frische Kurkumawurzel schmeckt würzig-nussig und harziger als das Pulver.
Verwendung: Kurkuma eignet sich hervorragend für Reisgerichte, Currys, Linsensuppen, Eintöpfe und alle Gerichte, bei denen du eine goldgelbe Farbe erzielen möchtest. Es ist ein Hauptbestandteil von Currypulver und verleiht vielen indischen und asiatischen Gerichten ihre charakteristische Farbe.
Dosierung: Verwende etwa einen halben Teelöffel Kurkumapulver für 1 Safranfaden oder eine Prise Safranpulver. Vorsicht: Zu viel Kurkuma kann das Gericht bitter machen!
Preis: Ein Gramm Kurkumapulver kostet nur etwa 0,10 bis 0,30 Euro – das ist mehr als 100-mal günstiger als Safran. Bio-Kurkuma ist etwas teurer, aber immer noch extrem erschwinglich.

Vorteile: Kurkuma ist nicht nur günstig, sondern auch sehr gesund. Der Wirkstoff Curcumin wirkt entzündungshemmend und antioxidativ. Kombiniert mit schwarzem Pfeffer (Piperin) wird die Bioverfügbarkeit des Curcumins deutlich erhöht.
2. Die Power-Kombi: Kurkuma + Paprika
Wenn du sowohl die Farbe als auch einen interessanteren Geschmack möchtest, ist die Kombination aus Kurkuma und Paprika die beste Lösung. Diese Mischung kommt dem Safran-Erlebnis am nächsten – zumindest optisch und in Bezug auf die Geschmackskomplexität.
Warum diese Kombi funktioniert: Kurkuma liefert die goldgelbe Farbe, während Paprika einen milden, leicht rauchigen Geschmack beisteuert, der etwas mehr Tiefe ins Gericht bringt. Die Erdigkeit von Kurkuma kombiniert mit den würzigen Noten des Paprikas ergibt ein rundes Aromaprofil.
Dosierung: Mische ¼ Teelöffel Kurkuma mit ¼ Teelöffel Paprika und verwende diese Mischung anstelle von ¼ Teelöffel Safran. Du kannst die Proportionen je nach gewünschter Farbe und Geschmacksintensität anpassen.
Perfekt für: Paella, Risotto, Reisgerichte, Suppen und Saucen, bei denen sowohl Farbe als auch ein würziger Geschmack gefragt sind.

🌿 Gesundheits-Tipp
Sowohl Kurkuma als auch echter Safran haben stimmungsaufhellende Eigenschaften. Studien zeigen, dass beide Gewürze bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen können – und das ganz ohne die Nebenwirkungen herkömmlicher Antidepressiva. Kurkuma ist dabei deutlich günstiger und kann täglich verwendet werden.

3. Safflor (Färberdistel) – Der optische Doppelgänger
Safflor, auch Färberdistel oder „falscher Safran“ genannt, ist die wohl perfekteste optische Alternative zu echtem Safran. Die getrockneten Blütenblätter sehen den Safranfäden täuschend ähnlich und werden auf orientalischen Basaren häufig als „echter Safran“ zu überteuerten Preisen an Touristen verkauft.
Geschmack: Hier liegt der große Unterschied – Safflor ist nahezu geschmacksneutral. Du bekommst die rötlich-gelbe Farbe, aber kaum Aroma. Das kann je nach Gericht ein Vor- oder Nachteil sein.
Verwendung: Safflor eignet sich perfekt für Gerichte, bei denen es hauptsächlich um die optische Wirkung geht – etwa für die Instagram-taugliche Präsentation von Reisgerichten, zum Garnieren oder für Tees, bei denen die Farbe wichtiger ist als der Geschmack.
Preis: Safflor ist deutlich günstiger als Safran, aber teurer als Kurkuma. Du bezahlst etwa 2 bis 5 Euro pro Gramm – immer noch ein Bruchteil des Safranpreises.
Vorsicht beim Kauf: Achte darauf, dass du nicht versehentlich überteuerten Safflor als „Safran“ kaufst. Wenn der Preis zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich Safflor.
4. Paprika (edelsüß oder geräuchert) – Für Farbe und milden Geschmack
Paprikapulver, besonders in der edelsüßen Variante, kann als Safran-Alternative verwendet werden, wenn du hauptsächlich Farbe und einen milden Geschmack suchst. Geräuchertes Paprikapulver (Pimentón de la Vera) bringt zusätzlich eine rauchige Note ins Spiel.
Farbe: Paprika färbt eher rötlich als gelb, aber in Kombination mit anderen Zutaten entsteht oft ein warmes Orange, das ebenfalls appetitlich aussieht.
Geschmack: Edelsüßer Paprika ist mild und leicht süßlich mit einer subtilen Schärfe. Geräucherter Paprika bringt intensive Raucharomen, die besonders gut zu spanischen Gerichten passen.
Verwendung: Ideal für Paella, Eintöpfe, Reisgerichte, Marinaden und überall dort, wo ein leicht rauchiger oder süßlicher Geschmack gewünscht ist.
Dosierung: Beginne mit einem 1:1-Verhältnis (¼ Teelöffel Paprika statt ¼ Teelöffel Safran) und passe nach Geschmack an.
5. Currypulver – Die vielseitige Gewürzmischung
Currypulver ist eigentlich eine Mischung verschiedener Gewürze, wobei Kurkuma der Hauptbestandteil ist. Je nach Sorte können auch Kreuzkümmel, Koriander, Bockshornklee, Ingwer, Chili und schwarzer Pfeffer enthalten sein.
Geschmack: Currypulver hat ein komplexes, würziges Aromaprofil, das deutlich intensiver ist als Safran. Der Geschmack variiert je nach Mischung von mild bis scharf.
Verwendung: Currypulver eignet sich hervorragend für Suppen, Saucen, Reisgerichte und Nudelgerichte. Es verleiht deinen Speisen eine goldgelbe Farbe und ein intensives Aroma.
Dosierung: Beginne mit etwa der Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Safranmenge, da Currypulver geschmacklich sehr dominant sein kann. Probiere zwischendurch, um die richtige Balance zu finden.
Tipp: Wähle milde Curry-Mischungen, wenn du den Geschmack nicht zu stark verändern möchtest.
Mehr über echten Safran
Wenn du mehr über die einzigartigen Geschmacksnuancen von echtem Safran erfahren möchtest, haben wir einen ausführlichen Artikel für dich. Dort erfährst du, warum Safran so besonders schmeckt und wie du das Beste aus diesem edlen Gewürz herausholst.

6. Kardamom – Die orientalische Alternative
Kardamom ist eine etwas unkonventionellere Alternative, die sich vor allem für süße Gerichte und Getränke eignet. Die Samen haben einen süßlich-scharfen, leicht zitronigen Geschmack und eine milde gelbe Farbe.
Geschmack: Kardamom schmeckt komplex: süßlich, würzig, leicht scharf und mit einer Zitrusnote. Das Aroma ist intensiv und erinnert an orientalische Küche.
Verwendung: Perfekt für Reisgerichte wie Biryani, für Desserts, Backwaren, Gewürztee, Kaffee und Curry-Gerichte. Kardamom passt auch hervorragend zu Safranrezepten, da beide Gewürze traditionell oft gemeinsam verwendet werden.
Gesundheitliche Vorteile: Kardamom enthält ätherische Öle, die entkrampfend und verdauungsfördernd wirken. In der ayurvedischen Medizin wird Kardamom seit Jahrtausenden geschätzt.
7. Annatto (Achiote) – Die südamerikanische Option
Annatto stammt aus den Samen des Annattostrauchs und wird besonders in der lateinamerikanischen und karibischen Küche verwendet. Die Samen färben Speisen intensiv rot-orange.
Geschmack: Annatto schmeckt pfeffrig-würzig, leicht nussig und etwas erdig. Der Geschmack ist dezent und überwältigt nicht.
Verwendung: Traditionell für Reisgerichte, Käse (gibt vielen Käsesorten die orangene Farbe), Eintöpfe und Marinaden. In Lateinamerika wird es oft in Öl oder Butter aufgelöst.
Gesundheitliche Vorteile: Annatto ist reich an Vitamin E und hat antioxidative Eigenschaften.
8. Colorante – Die spanische Lebensmittelfarbe
Colorante ist ein in Spanien sehr beliebter, preiswerter optischer Safran-Ersatz, der speziell für Paella verwendet wird. Es handelt sich um eine Mischung aus verschiedenen natürlichen Farbstoffen.
Eigenschaften: Colorante ist in erster Linie ein Farbstoff und bringt kaum eigenen Geschmack mit. Es färbt Speisen intensiv goldgelb bis orange.
Verwendung: Ideal für spanische Reisgerichte, besonders Paella, wenn es dir hauptsächlich um die charakteristische Farbe geht.
Dosierung: Extrem sparsam verwenden – ein Gramm Colorante reicht für ein Kilogramm Lebensmittel!
Preis: Sehr günstig und in Online-Shops erhältlich. Eine kleine Dose hält ewig.
⚠️ Vorsicht vor gefälschtem Safran!
Leider gibt es auf dem Markt viel gefälschten Safran. Manche Händler verkaufen Safflor, Kurkuma oder sogar gefärbtes Plastik als echten Safran. In unserem ausführlichen Artikel Safran kaufen: Wie du Betrug mit gefälschtem Safran vermeidest erfährst du, wie du echten Safran erkennst und worauf du beim Kauf achten musst.

Bonus-Tipp für Backwaren: Zitronenabrieb
Beim Backen kannst du Safran durch den Abrieb von Bio-Zitronenschalen ersetzen. Das bringt zwar nicht die goldgelbe Farbe, aber eine frische, leicht bittere Note, die in Kuchen, Gebäck und süßen Broten wunderbar funktioniert.
Verwendung: Verwende etwa einen Teelöffel fein abgeriebene Zitronenschale anstelle von Safran. Kombiniere es bei Bedarf mit einer Prise Kurkuma für die Farbe.
Perfekt für: Safranbrötchen, Hefezöpfe, Kuchen und süßes Gebäck.

Wann lohnt sich echter Safran trotzdem?
Trotz aller Alternativen gibt es Momente, in denen sich die Investition in echten Safran absolut lohnt. Der Geschmack von Safran ist einzigartig – blumig, süßlich, leicht metallisch mit erdigen Untertönen. Diese Komplexität kann keine Alternative vollständig reproduzieren.
Echten Safran verwenden solltest du bei:
- Klassischen Safrangerichten: Bei authentischer spanischer Paella, persischem Reis, indischem Biryani oder italienischem Risotto alla Milanese macht Safran den entscheidenden Unterschied.
- Besonderen Anlässen: Für Festtagsessen, Dinner-Partys oder wenn du jemanden beeindrucken möchtest, lohnt sich die Investition.
- Desserts: In Safraneis, Crème brûlée oder Pannacotta entfaltet Safran sein volles Aroma und kann durch nichts ersetzt werden.
- Kleinen Mengen: Da Safran sehr intensiv ist, benötigst du meist nur winzige Mengen. Ein Gramm reicht für viele Gerichte, und wenn du es sparsam dosierst, ist der Preis pro Gericht überschaubar.
Safran richtig verwenden
Wenn du echten Safran kaufst, möchtest du natürlich das Beste daraus machen. In unserem Leitfaden Die Aromen des Safrans erschließen: Ein Leitfaden zur Verwendung von Safran beim Essen erfährst du, wie du Safran optimal zubereitest, richtig dosierst und sein volles Aromapotenzial entfaltest.
Praktische Anwendungstipps für Safran-Alternativen
Damit du die verschiedenen Alternativen optimal einsetzen kannst, hier einige praktische Tipps:
Für spanische Paella:
- Budget-Option: Kurkuma + Paprika oder Colorante
- Optisch perfekt: Safflor für die Fäden-Optik
- Premium-Alternative: Deutsche Safran-Produktion für nachhaltige Qualität
Für orientalische Reisgerichte:
- Farblich: Kurkuma
- Geschmacklich: Kardamom + Kurkuma
- Authentisch: Kleinen Betrag für echten Safran investieren
Für Risotto:
- Alltagsvariante: Kurkuma + etwas Weißwein für Komplexität
- Festtagsvariante: Echter Safran – hier lohnt sich die Investition besonders
Für Suppen und Eintöpfe:
- Optimal: Currypulver oder Kurkuma
- Mit Tiefe: Paprika + Kurkuma
Für Backwaren:
- Frische Note: Zitronenabrieb
- Mit Farbe: Zitronenabrieb + Kurkuma
- Traditionell: Echter Safran für Safranbrötchen und Hefezopf

Die Kostenfrage: Was sparst du wirklich?

Schauen wir uns die Zahlen an. Für ein typisches Paella-Rezept für 4 Personen benötigst du etwa 0,2 bis 0,5 Gramm Safran. Bei einem Preis von 20 Euro pro Gramm sind das 4 bis 10 Euro nur für das Gewürz.
Mit Kurkuma: Du benötigst etwa einen halben Teelöffel (circa 2 Gramm) und bezahlst dafür etwa 0,20 Euro. Ersparnis: Über 95%!
Mit Kurkuma + Paprika: Kosten etwa 0,30 bis 0,40 Euro für beide Gewürze zusammen. Ersparnis: Über 90%!
Mit Safflor: Kosten etwa 1 bis 2 Euro pro Portion. Ersparnis: 50-80%
Du siehst: Die Ersparnis ist enorm. Natürlich bekommst du nicht exakt das gleiche Geschmackserlebnis, aber für den Alltag sind die Alternativen absolut ausreichend.
Regionale Safran-Produktion als Mittelweg

Eine interessante Möglichkeit ist der Kauf von deutschem, österreichischem oder Schweizer Safran. Diese Produkte sind zwar teurer als iranischer Safran, aber deutlich günstiger als viele Premium-Importe. Gleichzeitig unterstützt du nachhaltige, regionale Landwirtschaft mit fairen Arbeitsbedingungen und vollständiger Rückverfolgbarkeit.
Deutscher Safran kostet etwa 40 bis 60 Euro pro Gramm, bietet aber folgende Vorteile:
- Absolute Frische und Qualität
- Keine langen Transportwege
- Unterstützung regionaler Kleinbetriebe
- Garantiert echte Ware ohne Fälschungsgefahr
- Oft Bio-zertifiziert
Besonders spannend: In Deutschland gibt es inzwischen mehrere Safran-Produzenten, darunter der Doktorenhof Venningen in der Pfalz (mit 10 Hektar Deutschlands größte Safranplantage) und Betriebe in Brandenburg, Sachsen und auf der Schwäbischen Alb. Diese Produzenten beweisen, dass hochwertiger Safrananbau auch in gemäßigten Klimazonen möglich ist.
🌍 Nachhaltigkeit & Fairness
Der größte Teil der weltweiten Safran-Arbeitskräfte sind Frauen, die oft von Handelsentscheidungen ausgeschlossen werden. In einigen Ländern wie Afghanistan dokumentiert das US-Arbeitsministerium sogar Kinder- und Zwangsarbeit. Wenn du echten Safran kaufst, achte auf fair gehandelte Produkte oder kaufe von deutschen Produzenten, die für faire Arbeitsbedingungen stehen.
Häufige Fehler bei der Verwendung von Safran-Alternativen
Damit deine Gerichte auch mit Alternativen gelingen, vermeide diese typischen Fehler:
1. Zu viel Kurkuma verwenden
Kurkuma ist deutlich intensiver im Geschmack als Safran. Zu viel davon macht dein Gericht bitter und überwältigt alle anderen Aromen. Taste dich langsam heran und würze lieber nach.
2. Safflor für den Geschmack kaufen
Safflor sieht zwar aus wie Safran, ist aber nahezu geschmacksneutral. Wenn du Aroma möchtest, ist Safflor die falsche Wahl.
3. Billigen „Safran“ kaufen
Wenn ein Gramm „Safran“ nur 5 Euro kostet, ist es mit höchster Wahrscheinlichkeit gefälscht oder gestreckt. Echte Qualität hat ihren Preis – wenn dir das zu teuer ist, wähle lieber eine ehrliche Alternative.
4. Die Kombination vergessen
Einzelne Alternativen decken oft nur einen Aspekt ab (Farbe oder Geschmack). Die Kombination mehrerer Gewürze bringt bessere Ergebnisse.
5. Nicht frisch mahlen
Wenn du Kardamom oder ganze Gewürze verwendest, mahle sie frisch. Das intensiviert den Geschmack erheblich.

Kann man Safran selbst anbauen?
Eine ganz andere „Alternative“ ist der Eigenanbau. Safrankrokusse (Crocus sativus) lassen sich auch in deutschen Gärten kultivieren. Die Zwiebeln sind relativ günstig zu kaufen, und der Anbau ist erstaunlich unkompliziert.
Das solltest du wissen:
- Du benötigst mindestens 50 bis 100 Zwiebeln für eine sinnvolle Ernte
- Die Blüte erfolgt im Herbst (Oktober/November)
- Jede Blüte liefert drei Narben, die von Hand geerntet werden müssen
- Die Ernte muss am frühen Morgen erfolgen, wenn die Blüten frisch geöffnet sind
- Nach dem Pflücken müssen die Narben sofort getrocknet werden
- Ein Gramm Safran entspricht etwa 150 bis 200 Blüten
Rechne also damit, dass du bei 100 Zwiebeln vielleicht 0,5 bis 1 Gramm Safran ernten kannst – aber die Erfahrung ist unbezahlbar, und du weißt genau, woher dein Safran kommt!
FAQ: Die wichtigsten Fragen zu Safran-Alternativen
Kann Kurkuma Safran vollständig ersetzen?
Nein, nicht vollständig. Kurkuma kann die Farbe von Safran imitieren, aber der Geschmack ist völlig anders. Kurkuma schmeckt erdig-bitter, während Safran blumig-süßlich mit leicht metallischen Noten schmeckt. Für den Alltag ist Kurkuma aber eine praktische Alternative.
Was ist die beste geschmackliche Alternative zu Safran?
Die Kombination aus Kurkuma und Paprika kommt dem Safran-Geschmack am nächsten. Kardamom ist ebenfalls eine gute Option, besonders für orientalische Gerichte und Desserts.
Warum ist Safran so teuer, wenn es Alternativen gibt?
Safran ist teuer wegen der aufwendigen Handarbeit. Für ein Gramm benötigst du 150 bis 200 Blüten, die nur einmal im Jahr für wenige Wochen blühen. Jede Blüte muss von Hand gepflückt werden, und die drei winzigen Narben müssen einzeln entnommen werden. Diese Kombination aus geringer Ausbeute, Handarbeit und kurzer Erntezeit macht Safran zum teuersten Gewürz der Welt.
Wo kann ich echten Safran günstig kaufen?
Echten Safran gibt es nicht wirklich „günstig“, aber du kannst auf iranische Direktimporte zurückgreifen, die oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten. Achte auf ISO-Zertifizierung und kaufe nur von vertrauenswürdigen Händlern. Deutsche Produzenten sind teurer, bieten aber absolute Qualität und Transparenz.
Ist Safflor gesund?
Ja, Safflor (Färberdistel) hat gesundheitliche Vorteile. Die Samen enthalten wertvolle Fettsäuren, und die Blütenblätter haben entzündungshemmende Eigenschaften. Allerdings wird Safflor hauptsächlich für die Farbe verwendet, nicht für den Geschmack.
Kann ich mehrere Alternativen kombinieren?
Absolut! Die Kombination aus Kurkuma (für Farbe) und Paprika (für Geschmack) ist sogar empfehlenswert. Du kannst auch Kardamom hinzufügen, um mehr Komplexität zu erreichen. Experimentiere ruhig – so findest du deine perfekte Mischung.
Gibt es auch regionale Safran-Produktion in Europa?
Ja! Deutschland, Österreich, die Schweiz, Griechenland und Spanien produzieren mittlerweile wieder Safran. Deutsche Produzenten wie der Doktorenhof Venningen in der Pfalz oder Betriebe in Brandenburg und auf der Schwäbischen Alb beweisen, dass Safrananbau auch in gemäßigten Klimazonen möglich ist. Europäischer Safran ist teurer, bietet aber höchste Qualität und Nachhaltigkeit.
Kann ich Safran-Alternativen auch für Tee verwenden?
Ja, besonders Safflor und Kurkuma eignen sich für Tees. Safflor gibt eine schöne Farbe, während Kurkuma zusätzlich gesundheitliche Vorteile mitbringt. Für klassischen Safrantee ist aber echter Safran unerlässlich, da Alternativen das charakteristische Aroma nicht liefern.
Fazit: Wann welche Alternative Sinn macht
Safran ist und bleibt einzigartig – keine Alternative kann den Geschmack vollständig reproduzieren. Aber je nachdem, was dir wichtig ist, gibt es durchaus praktikable Lösungen:
- Für den Alltag und zum Sparen: Kurkuma oder die Kombi Kurkuma + Paprika
- Für die Optik: Safflor oder Colorante
- Für komplexen Geschmack: Currypulver oder Kardamom
- Für besondere Anlässe: Investiere in echten Safran – es lohnt sich!
- Für Nachhaltigkeit: Deutscher, österreichischer oder Schweizer Safran
Am Ende ist die Wahl der Alternative eine Frage des Verwendungszwecks und des Budgets. Für die meisten Alltagsgerichte reichen Kurkuma oder eine Kurkuma-Paprika-Mischung völlig aus. Wenn du Gäste beeindrucken möchtest oder ein authentisches traditionelles Gericht kochst, lohnt sich die Investition in echten Safran.
Und wer weiß – vielleicht inspiriert dich dieser Artikel, selbst ein paar Safrankrokusse im Garten anzubauen? Die Erfahrung, das wertvollste Gewürz der Welt mit eigenen Händen zu ernten, ist unbezahlbar – auch wenn die Ausbeute bescheiden bleibt.
Egal, für welche Variante du dich entscheidest: Das wichtigste ist, dass deine Gerichte dir schmecken und du dich in der Küche wohlfühlst. Probiere verschiedene Alternativen aus, experimentiere mit Kombinationen und finde deinen persönlichen Favoriten. Viel Spaß beim Kochen und Würzen!






